Vredener
KommunalWahlProgrammm 1999
Stand
15.06.99
Grüne
Ziele / Forderungen:
BÜRGERINNENFREUNDLICHES
WOHNEN, ARBEITEN, VERSORGEN
WOHNEN,ARBEITEN,
VERSORGUNG
- INNENSTADT - FREIZEIT,
Mehr
DEMOKRATIE,
ENERGIE,VERKEHR,
LANDWIRTSCHAFT,
KINDER
und JUGEND ernst nehmen: IHNEN VERANTWORTUNG GEBEN!
FRAUEN
und MÄNNER gleichstellen,
DEN
GEMEINSINN stärken: SOLIDARITÄT mit allen MENSCHEN!
(ältere, behinderte... )
Qualität
unserer SCHULEN erhalten,
KULTURELLE
VIELFALT fördern: DAS ANDERE KENNEN- UND BEGREIFENLERNEN!
I.
Vorwort
Wir
stehen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Dies ist ein
bedeutender Schritt. Neue Möglichkeiten, aber auch neue, unbekannte
Anforderungen und Risiken werden sich in diesem 21. Jahrhundert
ergeben.
Es
ist ein guter Zeitpunkt zurückzublicken, zu bilanzieren und
dabei darüber nachzudenken, welche unserer jetzigen Strukturen,
Verhaltensweisen, Techniken und Systeme wir über die Schwelle
mitnehmen wollen oder wo wir sie ändern und verbessern müssen.
Dieses Nachdenken muss überall auf der Welt stattfinden, gleichzeitig
und besonders in jedem von uns.
Probleme
sind oft so groß, dass sie nicht von uns alleine auf einen
Schlag gelöst werden können, trotzdem müssen wir beginnen
erste Schritte einzuleiten, auch auf kommunaler Ebene, mit
dem Ziel "fit für das 21. Jahrhundert", ZUKUNFTSFÄHIG
zu werden.
Anstöße
zum Nachdenken
- 20%
der Weltbevölkerung stößt 90% des klimaschädlichen CO² aus
- jedeR
Deutsche produziert Güter im Wert von mehr als $ 22.000
pro Jahr, jedeR ÄthiopierIn Güter im Wert von $ 120 pro
Jahr
- alle
zwei Sekunden verhungert ein Kind auf dieser Welt,
- alle
zwei Sekunden wächst die Zahl der Menschen um zehn an,
- alle
zwei Sekunden werden (in den Industrieländern ) 50 Schweine
geschlachtet und verzehrt
- stündlich
wird auf der Welt eine neue Chemikalie erfunden und produziert,
ohne dass überprüft wird, wie diese Chemikalie mit anderen
reagiert oder sich auf lange Sicht verhält
- die
Fläche, die von den Vredenern heute als Siedlungsfläche
genutzt wird, ist 20 mal größer als die vor hundert Jahren
- bei
weiterer Nutzung wie bisher werden wir die heute wichtigen
Ressourcen (Erdöl etc. ) in spätestens hundert Jahren verbraucht
haben.
Um
es noch einmal klar zu sagen:
Wir
können in Vreden keine globalen Probleme lösen, trotzdem dürfen
wir aus Verantwortung für unsere Nachfahren die Augen nicht
verschließen. Notwendig und realistisch sind daher viele kleine,
auf einen längeren Zeitraum verteilte Schritte, nichts desto
trotz müssen wir loslaufen um ans Ziel zu kommen. (nach
oben)
II.
Ziele zukünftiger Entwicklung in Vreden
BÜRGERINNENFREUNDLICHES
WOHNEN, ARBEITEN, VERSORGEN
Vreden
ist eine wachsende, eine kinderreiche Stadt. Daraus folgt
ein erstes Aufgabenfeld:
1.Für
die hier geborenen und hier aufwachsenden Kinder muss eine
Ausbildung gewährleistet sein. Diese Ausbildung reicht vom
Kindergarten bis zur Berufsausbildung. Diesen Kindern müssen
wir aber auch als Erwachsenen eine Perspektive in Vreden bieten.
Daraus folgt:
2.Die
Möglichkeiten in Vreden zu wohnen und zu arbeiten müssen auch
weiterhin gegeben sein.
Zentral
für BÜNDNIS 90/Die Grünen ist es dabei, diese Bedürfnisse
langfristig sicherzustellen. Wir müssen uns heute so verhalten,
dass die Lebensqualität in Vreden auch für unsere Enkel erhalten
bleibt. Dazu sind noch gewaltige Anstrengungen von Nöten.
Nach
unserer Auffassung sollten die Funktionen Wohnen, Arbeiten,
Einkaufen, Ausbildung und Freizeit möglichst ortsnah und zentral
vernetzt sein.
Auch
in Vreden kann nicht ohne Ende weiträumig und großzügig mit
dem kostbaren, nicht vermehrbaren Gut Boden umgegangen werden.
Höhere Erschließungskosten, vermehrte Versiegelung von Boden
und ein auf das Auto ausgerichtetes Verkehrskonzept sind die
Folgen.
Die
Ausweitung von Wohngebieten kann also nur unter gleichzeitiger
Berücksichtigung der Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse
geschehen. Bei der Anwendung des Grundsatzes in Vreden wird
deutlich, dass die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe momentan
Vorrang haben muss vor der Ausweitung von Wohngebieten. Gewerbeansiedlung
darf jedoch nicht ohne Augenmaß geschehen. Sowohl Ort der
Ansiedlung als auch Art des Gewerbes/ des Produkts sind hierbei
von Interesse. Wichtig ist, dass neue Gewerbebetriebe auf
lange Sicht die ökologische und erst recht die soziale Situation
in Vreden sichern und verbessern und wir so unseren Kindern
und Enkeln annehmbare Lebensbedingungen hinterlassen.
Eine
differenzierte und strukturierte Gewerbeansiedelung kann Vreden
die Chance erhalten auf eigenen Beinen die Zukunft zu gestalten.
Eine Mischung unterschiedlicher Gewerbe ist der beste Garant
für solide städtische Finanzen, weil auf diese Weise die Konjunkturabhängigkeit
der Wirtschaft gemindert wird.
Die
Innenstadtmuss ihren Charakter in der jetzigen Form erhalten.
Sie dient momentan als Kommunikationsmittelpunkt, als Treffpunkt
gerade auch für junge Menschen.
Wobei
die jetzige Verkehrsführung besonders Kinder und ältere Menschen
verunsichert und gefährdet.
Des
Weiteren verbietet sich die Errichtung weiterer Einkaufszentren
auf der grünen Wiese, da sie den bestehenden Fachgeschäften
in der Innenstadt das Fundament nehmen.
Lediglich
die Situation auf den Dörfern muss gesondert betrachtet werden.
Die
dortigen
Zentren haben ähnliche Funktionen wie die Innenstadt, und
auch eine
dörfliche
Grundversorgung ist wünschenswert und erhaltenswert, sowohl
aus sozialen als auch aus ökologischen Gesichtspunkten (Verkehr
). (nach
oben)
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
1.
WOHNEN
- Beim
Verkauf von städtischen Baugrundstücken muss es eine soziale
und eine ökologische Preisgestaltung in Form von gestaffelten
Rabatten geben. Diese muss abhängig sein von:
- Anzahl
der zu betreuenden Personen im Haushalt (Kinderanzahl, Pflegefälle)
des Bewerbers/ der Bewerberin,
- Das
Haushaltseinkommen soll mit berücksichtigt werden,
- Versiegelte
Fläche,
- Menge
von genutzter Energie aus regenerativen Energiequellen oder
aus Kraftwärmekopplung (Blockheizkraftwerke (BHKW) ),
- Nutzung
von Regenwasser,
- Einsatz
umweltverträglicher Baumaterialien (Verzicht auf PVC, Aluminiumfenster
etc.).
- Eine
Überprüfung aller öffentlicher Gebäude auf Möglichkeiten
des Energie- Sparens bzw. auf ökologisch korrekte Energieerzeugung
(Solar, Wind, BHKW etc.), mit entsprechenden Maßnahmen
- Erhalt
und Belebung der Nachbarschaften in teilweise verdichteten
Wohnformen, einhergehend mit Kooperationen beim Einkaufen
etc..
- Die
Solarförderung muss entsprechend den anderen Kommunen im
Umland aufgestockt werden (nach
oben)
2.
ARBEITEN:
- Gewerbegebiete
müssen nach Verträglichkeitsgesichtspunkten strukturiert
werden. Dabei muss berücksichtigt werden:
- die
Art der bereits vorhandenen Betriebe
- die
Verkehrsanbindung
- die
Schonung schützenswerter Landschaft
- Beim
Verkauf städtischer Gewerbeflächen sollen gestaffelte Rabatte
eingeführt werden. Die Kriterien müssten noch genau ausgearbeitet
werden, beispielsweise im Gremium `lokale Agenda 21´.(nach
oben)
Nach
unseren Vorstellungen soll auf jeden Fall einfließen:
- Ökobilanz
des Produkts
- Sozialbilanz
des Produkts
- Flächenverbrauch
pro geschaffenem Arbeitsplatz
- Lehrstellenangebot
im Verhältnis zur Betriebsgröße
- Anteil
der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitjobs an den gesamten
Arbeitsplätzen
- Frauenquote
in frauenuntypischen Berufen und in leitenden Positionen
(Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Beschäftigten )
- Behindertenquote
(Anteil behinderter Menschen an der Gesamtzahl der Beschäftigten)
3.
VERSORGUNG, INNENSTADT, FREIZEIT
- Die
Öffnungszeiten der Stadtverwaltung müssen bürgerInnenfreundlicher
werden,
- Die
ortsnahe Versorgung der Wohngebiete muss bei der Stadtentwicklung
gesichert werden.
- In
der Innenstadt sind klare Regelungen in Bezug auf die Verkehrsführung
zu schaffen. Hierzu sollen die Wassermühlenstraße ab Mauerstraße
und die Wüllenerstraße bis zur Gasse Zur Synagoge als reine
Fußgängerzone während der Geschäftszeiten deklariert werden.
Die übrigen Straßen sollen verkehrsberuhigte Zonen bleiben.
Die zeitliche Begrenzung entfällt in der Twicklerstraße.
Eine Durchfahrtsmöglichkeit durch den Domhof sollte es nicht
geben.
- Die
zahlreichen Vereine müssen weiterhin von der Stadt unterstützt
werden. Sie erfüllen eine unschätzbare Funktion zur Förderung
des Zusammenlebens in der sozialen Gemeinschaft besonders
für unsere Kinder und Jugendlichen.
- Die
Stadt muss für die ausreichende Bereitstellung von Sportstätten
und ausreichend große Turnhallen und deren Erhalt sorgen.
- Die
Stadt bemüht sich, für die baldige Errichtung eines Hallenbades,
die finanziellen Mittel bereitzustellen. Dazu beitragen
könnte der Verkauf der VEW-Aktien. Beim Neubau eines Hallenbades
müssen alle möglichen ökologischen Aspekte berücksichtigt
werden, wie z.B. Maßnahmen zur Energieeinsparung, Einsatz
alternativer Energien und umweltfreundlicher Baumaterialien.
- Ein
Raum für große Veranstaltungen soll geschaffen werden. (nach
oben)
4.
Mehr Demokratie durch
DIREKTES
MITSPRACHERECHT DER BÜRGERINNEN BEI RATSENTSCHEIDUNGEN
- Einrichtung
einer BürgerInnenfragestunde vor jeder Ratssitzung
- Öffentliche
BürgerInnenversammlungen vor wichtigen Ratsentscheidungen
- Mitspracherecht
von BürgerInnen in den Ausschüssen
ENERGIE
Durch
die gerade begonnene Liberalisierung des Energiemarktes werden
die Strompreise in Zukunft deutlich sinken. Jeder Bürger kann
in etwas weiterer Zukunft entscheiden welcher Anbieter ihn
mit Strom ins Haus beliefern soll. Ziel ist dabei ein mehr
oder weniger internationaler Strommarkt.
Das
hat fatale Folgen für die Erzeuger ökologisch sauberen Stroms.
Sie werden durch sinkende Preise unter noch größeren Preisdruck
geraten. Auch der Privat-bürger wird sich nicht leichter für
eine Solaranlage entscheiden können. Letztlich werden deutsche
Umweltauflagen zur Farce, wenn Strom aus Frankreich,Tschechien
und Tschernobyl geliefert werden kann.
Fazit:
Es ist nötiger denn je, ökologisch sauberen Strom zu unterstützen
und zwar auf allen Ebenen.
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
- Eine
schnellstmögliche Übernahme des Stromnetzes durch zum Beispiel
die SVS. Folgen muss dann eine ökologische Strompreisgestaltung.
- Angebot
des ‘Energiemanagements’ für private und öffentliche Gebäude.
Der Energiemanager ermittelt Einsparpotential und investiert,
bekommt aber auch die Einsparungen (contracting ).
Bau
von ‘Musterkraftwerken’, die mit Kraftwärmekopplung arbeiten
oder Strom aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B.Raps ) produzieren
(z.B. in öffentlichen Gebäuden)
- Solarförderung,
Förderung regenerativer Energiequellen
- Einstellung
eines Energieberaters mit Schulungs-, Beratungs- und Kontrollaufgaben
zum Zweck der Energieeinsparung für öffentliches und privates
Bauen (nach
oben)
VERKEHR
Die
Situation des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV ) in
Vreden ist nicht zufriedenstellend.
Trotz
der geringen Bevölkerungsdichte sollten alternative Konzepte
entwickelt werden.
Erfreulich
hingegen ist die hohe Zahl an RadfahrerInnen und Radwegen
in Vreden. Schon vorhandene Rad- und Fußwege müssen über eine
ausreichende Mindestbreite verfügen, eine glatte Oberfläche
haben und ausreichend beleuchtet sein. Radwege, die jedoch
auf Fußwegen angelegt sind, behindern FußgängerInnen und RadfahrerInnen
gleichermaßen. Sie sind eher dazu da, schnelles Auto fahren
nicht zu stören, als RadfahrerInnen zu schützen und werden
deshalb von uns abgelehnt. (nach
oben)
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
- Eine
möglichst enge räumliche Vernetzung der Grundfunktionen
Wohnen/ Arbeiten/ Versorgung. Gleichzeitig muss die Ausdehnung
der Baugebiete begrenzt werden (Verdichtung ). Wohngebiete
sollen in 30-km-Zonen umgewandelt werden.
- Es
sollte ein Konzept erstellt werden, in wie weit ‘car-sharing-Modelle’
einerseits die Menge der Autos (Flächenverbrauch ) und andererseits
die Strecke, die gefahren wird, verringern können.
- Überlegungen,
in wie weit ein Lieferservice der Vredener Geschäfte (Einzelhändler
) helfen kann, Verkehr zu reduzieren
- Eine
erweiterte Einbeziehung der Dörfer in den ÖPNV z.B. durch
Rufbus, Frauentaxi, Sammeltaxi etc.
- Ein
geschlossenes Radwegenetz durch Raumabgabe der Autoverkehrswege
an die Fahrradwege wie z.B. auf der Vredenske Straat, Richtung
Winterswijk.
- Fahrräder
gehören auf die Straße – und nicht auf Fußgängerwege. Fahrradwege
sind durch Abmarkierungen auf bestehenden Straßen preiswert
und sicher anzulegen. Ausreichende Abstellmöglichkeiten
für Räder müssen in der Innenstadt geschaffen werden.
Siehe
dazu auch das Kapitel : Versorgung, Innenstadt S.3 (nach
oben)
LANDWIRTSCHAFT
Ökologische
Landwirtschaft fördern durch regionale Vermarktung
Naturschutz
mit – nicht gegen - Landwirten
Die
Landwirtschaft ist für die Entwicklung Vredens von zentraler
Bedeutung, denn schließlich werden 80% der Fläche Vredens
landwirtschaftlich genutzt.
Im
Zuge der zunehmenden Globalisierung haben die Regionen an
Bedeutung verloren. Um diesem Trend etwas entgegenzusetzen
fordern wir die verstärkte Förderung der örtlichen Bauern
durch Direktvermarktung ihrer Produkte. Die regionale Produktion
und Vermarktung verursacht wegen kurzer Wege geringere Umweltkosten
und sie dient auch der artgerechten Tierhaltung, da den lebenden
Schlachttieren lange Transporte erspart bleiben. Arbeit und
Kaufkraft bleiben dadurch in den Regionen erhalten. Durch
die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Produkten
aus der Region für die Region entstehen nicht nur Arbeitsplätze,
sondern allmählich auch neue Wirtschaftszusammenhänge. Die
Stadt Vreden sollte die Vernetzung von Direkterzeugern und
örtlichen Händlern fördern. Auf die Existenz von Direktvermarktern
und Biobauern sollte durch Informationsbroschüren und Hinweisschilder
aufmerksam gemacht werden. Um die Nachfrage nach regionalen
Produkten steigen zu lassen könnte die Stadt Bauernmärkte
und einen speziellen Biomarkt veranstalten. Solche Veranstaltungen
und ein attraktiverer Wochenmarkt werden auch weitere Gäste
in die Stadt locken, wovon auch die örtlichen Einzelhändler
und Gastronomen profitieren würden.
Naturschutz
und Landschaftsschutz gehören für uns zusammen. Landwirte
sind auch Landschaftspfleger. Die betroffenen Landwirte müssen
bei den Planungen von Naturschutzgebieten miteinbezogen werden.
Windenergie, Biogas und andere alternative Energien sollten
von den Landwirten vermehrt genutzt werden können. Durch die
vermehrte Information über Ferien auf dem Bauernhof werden
nicht nur den Landwirten , sondern durch ansteigenden Tourismus
dem gesamten Vredener Einzelhandel neue Einnahmequellen eröffnet.
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
- Ein
Förderprogramm für Biobauernhöfe und die Direktvermarktung
landwirtschaftlicher Produkte
- durch
eine bessere Vernetzung und städtische Werbemaßnahmen,
- durch
Bauernmärkte,
- durch
einen attraktiveren Wochenmarkt.
- Einbeziehung
der Landwirte in Naturschutzmaßnahmen (Vertragsnaturschutz)
- Förderung
- des
Anbaus von nachwachsenden Energieträgern,
- der
Nutzung alternativer Energien (Biogas, Windenergie, Sonnenenergie)
- Unterstützung
der Biobauern, der Direktvermarkter und der Angebote für
Ferien auf dem Bauernhof durch städtische Werbemaßnahmen
(nach
oben)
UNSERE
KINDER UND UNSERE JUGEND ERNST NEHMEN:
IHNEN VERANTWORTUNG GEBEN!
"Null
Bock auf Nichts!" "Politik nein Danke! Nike ja bitte!"
Und schon bloß kein nervtötendes Engagement: Das sei "mega-out,
un-cool" eben – so angeblich die Jugend.
Ungeachtet
aller früheren Generationskonflikte sind der Jugend von der
"Erwachsenenwelt" wohl selten derart schlechte Zensuren
gegeben worden, wenn es darum ging, ihr Mittun bei der Gestaltung
der Zukunft zu bewerten: Deren sorgsam gepflegtes Gefühl,
"sowieso nichts ändern" zu können, sei lediglich
der Zwillingsbruder ihres rauschhaften Konsumverhaltens. Und
die Mutter dieser Zwillinge sei eine abgrundtiefe Teilnahmslosigkeit
– so viele Erwachsene.
Teilnahmslose
Jugend? Welche Möglichkeiten werden den Jugendlichen denn
eingeräumt, ihre Interessen wahrzunehmen, Verantwortung zu
übernehmen und selbstbestimmend zu handeln? Besteht ihr Ohnmachtsgefühl
nicht zu Recht? Und ist nicht umgekehrt unsere Welt – so wie
wir sie gestaltet haben – die eigentliche "Mutter"
ihrer Teilnahmslosigkeit?
Heute
mehr noch als früher gilt nämlich: Kinder und Jugendliche
wollen innerhalb der Gesellschaft erfahren, dass sie liebenswert
und erwünscht sind, dass sie gebraucht werden und daß ihre
Gefühle und Wünsche ernst genommen werden. Nur so sind sie
auch in der Lage, ihr Leben "anzupacken", Glück
zu empfinden und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Wir
wollen deshalb eine Politik, die den Kindern und Jugendlichen
jede denkbare Unterstützung gewährt, die sie auf ihrem Weg
zum mündigen Mitglied einer demokratischen Gesellschaft brauchen;
und das bedeutet in unserer modernen Medienwelt vor allem:
Beteiligungs- und Selbsthilfemöglichkeiten.
Es
darf auch in finanziellen Krisenzeiten keine Rotstiftpolitik
im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik geben: Was wir heute
in die Jugend investieren, bedeutet morgen einen Rückgang
der Kriminalität, weniger Gewalt und mehr Vertrauen.
Ist
die Erziehung von Kindern und Jugendlichen denn nicht mehr
die edelste Aufgabe, die einem menschlichen Gemeinwesen obliegt?
Doch!
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
1.Die
Schaffung eines zu wählenden und regelmäßig tagenden Kinder-
und Jugendparlamentes, das die Entscheidungen der Stadt Vreden
nicht nur aus seiner Sicht begleitet, sondern aktiv Mitbestimmungsrechte
zur Durchsetzung seiner Interessen im Stadtrat geltend machen
kann. Darüber hinaus sollten Kinder- und Jugendparlament eigenverantwortlich
über festzusetzende finanzielle Mittel verfügen können.
Kinder
und Jugendliche werden so in die Lage versetzt und auch aufgerufen,
selbständig kreative Beiträge zur Ausgestaltung ihrer kommunalen
Umwelt zu leisten.
2.Die
dafür bereits eingestellte Fachkraft (ABM) soll in Zusammenarbeit
mit dem Kinderparlament ein pädagogisch fundiertes Spielplatzkonzept
erarbeiten und eine Prioritätenliste hinsichtlich der Umgestaltung
und Renovierung der Vredener Spielplätze erstellen.
Der
Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen favorisiert dabei die
modellhafte Errichtung umweltfreundlicher und naturnaher Spiellandschaften,
die insbesondere auch größeren Kindern freies und experimentierendes
Spielen erlauben. Der Ortsverband schlägt in diesem Zusammenhang
die Umgestaltung des Kinderspielplatzes an der Widukindstraße
vor, da dieser relativ stadtnah liegt und über eine angemessene
Fläche verfügt.
3.Der
Stadtrat Vreden soll auf eine strukturelle Verbesserung der
Arbeitsbedingungen in Kindergärten hinwirken. Für die immer
wichtiger werdende Arbeit mit Kindern mit besonderen Problemen
müssen die Erzieherinnen besondere Unterstützung bekommen.
So könnte eine intensivierte Zusammenarbeit zwischen ErzieherInnen
einerseits und Fachkräften (Heilpädagogen, Sprach- und Bewegungstherapeuten,
Krankengymnasten) andererseits sowohl zu einer Entlastung
der ErzieherInnen als auch zur Qualitätserweiterung insgesamt
führen. Diese Kooperationen gilt es zu fördern!
4.Etwaige
Veranstaltungen mit allgemeinpolitischem Charakter, die von
Jugendlichen geplant und organisiert werden, bedürfen einer
besonderen ideellen und materiellen Förderung seitens der
Stadt Vreden!
5.Ausbildende
Betriebe sind bei städtischen Auftragsvergaben verstärkt zu
berücksichtigen!
(nach
oben)
FRAUEN
und MÄNNER gleichstellen!
"Frau,...Mägdelein,...Jungfer,...Weibsbild,...das
schwache Geschlecht,...Verführerin,...Kurtisane,..
Hetäre,...Vamp,...Dirne,...Prostituierte,...Xanthippe,
Hausdrachen, Besen,...Zankteufel,...Kratzbür-ste,...Schwätzerin,...Schlange,...Bestie,...Heulsuse,...Tränentier..."
(aus dem Synonymwörterbuch "Sag es treffender",
Rowohlt, 1978)
Leider
ist die Gleichberechtigung der Geschlechter bis heute nur
im Grundgesetz festgeschrieben. Nicht nur in "treffenden",
von Männern geschriebenen Büchern sieht die Wirklichkeit meist
anders aus: Noch immer definiert und behandelt die Wirklichkeit
die Frau in verunglimpfenden und zurücksetzenden Funktionsbeschreibungen;
noch immer diktiert sie ihr ihre Rolle als "Ehefrau",
"Mutter", "Hausfrau", "Mätresse"
oder, gar neutralisierend, als "Töchterchen". Eine
Frau wird immer noch als Teil von bzw. zu etwas gesehen.
Ein
Mann ist "ein Mann"! Aber was ist "eine Frau"?
Kommunalpolitik
kann die "herrschenden" gesellschaftlichen Strukturen
nicht abschaffen. Aber gerade in der Kommune sind Diskriminierung
und Benachteiligung von Frauen und Mädchen konkret und hautnah
spürbar. Wir streben in Vreden eine Kommune an, in der die
auch heute noch festzustellende "Arbeitsteilung nach
dem Geschlecht" überwunden ist; in der sowohl die Erwerbsarbeit
als auch die unbezahlte Haus- und Familienarbeit zwischen
Frauen und Männern gleich verteilt ist.
Wir
wollen Gleichstellung für die "Frau als ganze" und
für alle Frauen!
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
1.Die
Halbtagsstelle der Vredener Gleichstellungsbeauftragten ist
in eine Vollstelle umzuwandeln. Wir setzen uns dafür ein,
die Gleichstellungsstelle als eigenständige Instanz ohne Loyalitätspflichten
dem Bürgermeister gegenüber festzuschreiben. Sie soll ressortübergreifende
Kompetenz und umfassende Kontrollfunktionen innerhalb der
Stadtverwaltung besitzen.
Hinsichtlich
der bisher schon geleisteten Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten
wäre zu wünschen, daß künftig verstärkt auch Angebote für
Männer dem Gleichstellungsziel dienen könnten. Darüber hinaus
bedarf es differenzierter Weiterbildungsangebote für Frauen,
um eine schnellstmögliche Wiedereingliederung ins Berufsleben
sicherzustellen.
2.Generell
sollte die Stadtverwaltung weiblichen ebenso wie männlichen
Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, ihre Arbeitszeit zu
reduzieren, wenn diese erwägen, sich stärker in der Familienarbeit
zu engagieren. Arbeitszeiten müssen dann entsprechend flexibel
gehandhabt werden.
Wir
erwarten uns von diesem Vorbild der Stadt u.U. auch Impulse
für Strukturen in der freien Wirtschaft.
3.Die
Förderung des sozialen Wohnungsbaus muss auch die Bedürfnisse
von alleinerziehenden Frauen und alternative Formen des Zusammenlebens
wie Wohngemeinschaften berücksichtigen.
4.
Die Stadtverwaltung möge daraufhin wirken, allen Frauen eine
qualifizierte, unabhängige Schwangerschaftsberatung in zumutbarer
Nähe zu ermöglichen.
Zwar
vertreten wir die Auffassung, dass in der Zweifelsfrage "Kind
ja oder nein?" grundsätzlich die betroffene Frau entscheiden
soll und muss, das Gemeinwesen trägt aber stets die Verantwortung,
die Umstände zu schaffen, die eine positive Antwort ermöglichen.
(nach
oben)
DEN
GEMEINSINN STÄRKEN: SOLIDARITÄT MIT
ALLEN MENSCHEN!
In
Zeiten leerer Kassen neigen zunehmend auch Kommunen dazu,
dort Geld einzusparen, wo Minderheiten und Schwache ihre elementaren
Bedürfnisse und Interessen nicht lautstark genug kundtun können:
Was Kinder, alte und behinderte Menschen, ausländische Mitbürger
und Arbeitslose miteinander verbindet, ist, dass sie keine
einflußreiche Lobby haben; dass sie unter dem schleichenden
Sozialabbau in den letzten Jahren am schmerzlichsten zu leiden
hatten – und immer noch leiden!
Wir
begreifen die hier entstandenen Probleme keinesfalls als lästige
Pflichtaufgabe, die nur deshalb angepackt werden müssten,
weil sie ansonsten die Funktionstüchtigkeit unserer Gesellschaft
in Frage
stellen
würden. Vielmehr streben wir ein Gemeinwesen an, welches jedem
Individuum das Recht auf
eine
menschenwürdige Existenz einräumt – unabhängig von seiner
Kultur oder Nationalität, seinem Geschlecht, seiner Arbeitskraft
oder seiner sozialen Stellung.
Wir
wollen ein solidarisches Miteinander der Menschen in Vreden.
Es ist unser Ziel, die Anliegen der genannten (benachteiligten)
Gruppen wirksam zu vertreten.
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
1.Generell
bedarf es einer Einstellung von sozialpädagogischen Fachkräften,
die im Umfeld der genannten Gruppen (ältere, behinderte, ausländische
oder obdachlose Mitbürger) vorbeugend und begleitend arbeiten
können. Von den Fachkräften ist ein ausreichendes Angebot
an (kostenloser) rechtlicher und wirtschaftlicher (Schuldner)Beratung
sowie an psycho-sozialer Betreuung zu entwickeln. – In diesem
Zusammenhang ist von der Stadtverwaltung in Abstimmung mit
dem Arbeitsamt zu prüfen, ob und inwieweit hier Einstellungen
auf ABM-Basis möglich wären.
2.
Ältere Menschen
müssen in die Lage versetzt werden, so lange wie möglich ein
selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen:
a.
Es sind flankierende Maßnahmen zu entwickeln, welche den in
einer eigenen Wohnung lebenden Seniorinnen und Senioren Gelegenheit
geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nach
eigenem Gutdünken zu gestalten (z.B. eine gezielte, individuelle
Wohnberatung ).
b.
Den Familien, die ihre älteren Angehörigen innerhalb ihres
Familienverbundes pflegen, ist eine optimierte Unterstützung
zukommen zu lassen (Ausbau der Fahr-, Begleit- und Bringedienste,
der Haus- und Notdienste sowie institutionalisierter Tages-
und Kurzzeitpflege).
c.
In der Frage der Schaffung altersgerechten Wohnraums (Standort
"Altersheim") sind die Meinungen der potentiellen
Interessenten einzuholen und mit zu berücksichtigen. Dessen
ungeachtet befürwortet der Ortsverband von Bündnis 90/Die
Grünen ein Gebäude in möglichst zentraler Lage.
d.
Der Anteil älterer Menschen innerhalb der Gesamtbevölkerung
wird auf absehbare Zeit ständig zunehmen. Nicht nur deshalb
erscheint es uns auch hier zwingend, die Sichtweise der Seniorinnen
und Senioren hinsichtlich der Strukturen Vredens (Innenstadtgestaltung,
Verkehrsführung) zu erkunden und in die Planungen der Stadtverwaltung
bzw. der lokalen Agenda 21 einzubauen.
3.
Behinderte Menschen...
Auch
Menschen mit körperlichen und geitigen Behinderungen müssen
die Möglichkeiten haben, so weit wie möglich ein selbständiges
und selbstbestimmtes Leben zu führen und am alltäglichen Leben
teilzunehmen.
a.Integration
sollte durch eine möglichst große Mobilität gefördert werden,
damit die Behinmderung nicht aus der Umgebung der betroffenen
Menschen kommt.
- Alle
Verkehrswege müssen rollstuhlgerecht und behindertenfreundlich
sein ,
- Ampelschaltungen
müssen so geschaltet sein, dass RollstuhlfahrerInnen und
Gehbehinderte die Straße ohne Hast überqueren können,
- Alle
öffentlichen Einrichtungen – auch alle öffentlichen Toiletten
- und Geschäfte müssen mit dem Rollstuhl befahrbar sein,
- Rampen
dürfen nicht mehr als 10% Steigung aufweisen,
- Mobilität
fördern durch Taxi-Hol- und Bringdienste
- a.Integration
auf dem ersten Arbeitsmarkt
Besonders
die Kommune hat eine Vorbildfunktion, indem sie eine möglichst
hohe Anzahl von Behinderten einstellt.
4.
EinwanderInnen / MigrantInnen
Der
Mensch, auch der ausländische Mensch, hat ein "Recht
auf menschenwürdiges Leben". Angesichts der zahlreichen
Kriege und Bürgerkriege sowie ethnischer und religiöser Verfolgungen
in der Welt erachten wir es als selbstverständlich, Menschen,
die sich auf der Flucht vor ihren Mördern befinden, Schutz
zu gewähren. Wir wehren uns entschieden gegen die Verunglimpfung
von Flüchtlingen und Asylbewerbern als "Kostenfaktoren"
und sind besonders froh darüber, dass Flüchtlinge in Vreden
zumeist menschenwürdig behandelt und untergebracht werden.-
Aber
auch jene MigrantInnen, die wir aus wirtschaftlichen Gründen
einmal zu uns gerufen haben, besitzen auch heute noch ein
unantastbares Recht auf ein menschenwürdiges Leben – hier
bei uns.
Wir
wollen das zeitweilige wie das dauernde Zusammenleben der
verschiedenen Kulturen und Nationalitäten vernünftig gestalten.
Die/der EinwanderInnenbeauftragte sollte darauf hinwirken,
daß im Rahmen organisierter Begegnungstage die MigrantInnen
ihre kulturellen Gewohnheiten deutschen Mitbürgern auch nahezubringen
versuchen. Die Stelle des/der EinwanderInnen-beauftragten
sollte daher eine motivierende Funktion haben und Gleichgültigkeit
durchbrechen:
Integration
ist ein Prozess und er wird nur dann erfolgreich sein, wenn
sowohl eingewanderte wie auch deutsche MitbürgerInnen aufeinander
zugehen und Interesse entwickeln.
Zum
mittelbaren Aufgabengebiet der/des EinwanderInnenbeauftragte
sollte schließlich auch die Förderung eingewanderter Frauen
und Mädchen gehören.
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
- die
Benennung einer/eines EinwanderInnenbeauftragten, die/der
die Interessen und Bedürfnisse der MigrantInnen auch gegenüber
Behörden angemessen vertreten,
- Die
Unterstützung von Beratungsangeboten und Sprachkursen für
MigrantInnen. (nach
oben)
Qualität
unserer Schulen erhalten!
Die
Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen ist die beste Investition
für die Zukunft unserer Stadt.
Unsere
Schulen leiden trotz der in den letzten Jahren geleisteten
Um- und Anbauten teilweise immer noch unter Platzmangel, nicht
zuletzt aufgrund der zunehmenden Klassenstärken. Wenn eine
qualifizierte Ausbildung und eine verlässliche Betreuung der
Kinder bis 13 Uhr weiterhin gewährleistet bleiben sollen,
müssen auch entsprechende Räume zur Verfügung stehen.
Alle
scheinen sich einig zu sein, dass die kleinen Landschulen
erhalten bleiben müssen, um den dortigen Grundschulkindern
lange Busfahrten in die Stadt zu ersparen, die Forderungen
nach einem Hausmeister und einer Verwaltungskraft wurden jedoch
immer wieder abgelehnt. Kinder müssen für einen dreistündigen
Sportunterricht ins Nachbardorf gekarrt werden, da es angeblich
keine andere Möglichkeit gibt. Hier muss Abhilfe geschaffen
werden.
Wollen
wir unseren Kindern den Anschluss an die heute geforderte
moderne Technik ermöglichen, müssen auch unsere Schulen mit
den neuen Medien ausgestattet werden. Dabei könnten Vredener
Betriebe und Sparkassen als Sponsoren mithelfen.
Die
gute Qualität der beiden Vredener Hauptschulen soll
weiterhin erhalten bleiben und gefördert werden, so hieß es
im Ratsbeschluss, der im Zusammenhang mit der Entscheidung
für die Realschule gefasst wurde. Wir wollen uns dafür einsetzen,
dass dieser Beschluss auch in die Tat umgesetzt wird.
Viele
Eltern von Kindern mit Behinderungen wünschen heute, dass
ihr Kind gemeinsam mit anderen Kindern ohne Behinderungen
wohnortnah in Kindergärten und Schulen gehen können.
Nicht
nur die behinderten, auch die nichtbehinderten Kinder profitieren
vom gemeinsamen Unterricht. Deshalb müssen alle Vredener Schulen
behindertengerecht ausgebaut werden.
Kinder
müssen heute feste Schulzeiten haben, auf die die Eltern sich
einstellen können. Deshalb muss es neben der verlässlichen
Grundschule von 8 bis 1 auch Angebote zur Ganztagsbetreuung
geben.
Alle
Kinder von Asylbewerbern müssen in die Schulen aufgenommen
werden. Damit wird die Entstehung neuer sozialer Brennpunkte
vermieden. Kinder aus ausländischen und Aussiedlerfamilien
müssen
hinreichend ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert werden,
um ihre Integration in unsere Gesellschaft zu gewährleisten.
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
- ausreichende
technische (neue Medien), räumliche ( auch genügend Turnhallen)
und personelle Ausstattung aller Vredener Schulen ,
- Die
Qualität beider Vredener Hauptschulen sichern!
- Behindertengerechte
Ausstattung aller Vredener Schulen, um die Integration behinderter
Kinder in die Regelschulen zu fördern, soweit dies möglich
ist.
- Schulhöfe
müssen ausreichend Platz bieten und sollen kindgerecht und
naturnah gestaltet werden,
- Räume
für die verlässliche Betreuung der Schulkinder von 8 bis
13 Uhr müssen an den Schulen bei Bedarf zur Verfügung stehen,
Angebote zur Ganztagsbetreuung müssen bestehen.
Schulwegsicherung
muss bei der Verkehrsplanung Vorrang haben,
- Müllvermeidung,
der Einsatz alternativer Energien und Maßnahmen zum Energiesparen
sollen durch Projekte an den Schulen gefördert werden.
- Um
die Fächervielfalt in der Oberstufe des Gymnasiums trotz
sinkender Schülerzahlen erhalten zu können, sollte langfristig
mit anderen Gymnasien kooperiert werden. (nach
oben)
KULTURELLE
VIELFALT FÖRDERN: DAS ANDERE KENNEN- UND BEGREIFENLERNEN!
In
Zeiten finanzieller Engpässe ist sie gewöhnlich "die
Sau, die als erstes geschlachtet wird": Kommunale Kulturpolitik,
beschnitten und verstümmelt vom Skalpell der politisch Verantwortlichen,
verkümmert dann zum bruchstückhaften Torso. So verstanden,
ist Kulturpolitik "das, was übrigbleibt", ein Faktor
von Beliebigkeit.
Demgegenüber
verstehen wir Kulturpolitik als "Ernstfall": Erst
in der Art und Weise, sie die Mitglieder eines Gemeinwesens
miteinander umgehen, zeigt sich ja dessen Kultur. Haben wir
schon deshalb Kultur, weil wir ein "Volk der Dichter
und Denker" zu sein glauben? Oder legen wir unsere wirkliche
Kultur nicht erst dann offen, wenn wir mit Menschen unterschiedlicher
Herkunft und Lebensverhältnisse in unmittelbaren persönlichen
Kontakt treten? Regieren uns Vorbehalte, Abwehr oder Ablehnung?
Oder bringen wir selbst Interesse, Respekt und den Willen
mit, den anderen anzuerkennen?
Wir
sehen in der Aufmerksamkeit und der Offenheit, die ein Gemeinwesen
Unbekanntem, vielleicht zunächst Fremdem , entgegenbringt,
einen Gradmesser für dessen kulturelle Verfassung: Das Andere
kennenlernen und begreifen zu wollen lohnt sich immer! Insofern
hat gerade in Phasen sozialer Spannungen ein für jeden zugängliches,
breites und vielfältiges Kulturangebot eine unverzichtbare
gesellschaftliche Funktion.
Insgesamt
überzeugt Vreden durch eine recht breite Palette an kulturellen
Angeboten (Theaterring, Mundarttheater, Freilichtaufführungen
für Kinder, Zwillbrocker Konzerte, Vredener Jazztage, Open
Air- Veranstaltungen, Jugendkonzerte, Musikschule, Berkelkraftwerk,
Bauernhausmuseum, Hamalandmuseum, Skulpturen im Stadtpark,
Autorenlesungen, Chordarbietungen, Bibliothek, Angebote der
VHS u.v.a.m.)
Bündnis
90/Die Grünen fordern:
1.Die
vorhandenen Angebote sind danach zu befragen, ob sie Lücken
bzgl. einer wünschenswerten Vielfalt von Denkweisen und Weltanschauungen
besitzen. So fehlt beispielsweise (gerade für Jugendliche)
"Politisches Theater" mit gesellschaftskritischem
Hintergrund ebenso wie die Veranstaltung von Projekttagen,
in denen sich die in Vreden vertretenen unterschiedlichen
Kulturen einmal selbst vorstellen könnten. In diesem Zusammenhang
würden wir initiierende Impulse des Kulturamtes sehr begrüßen.
Wünschenswert
ist auch eine alternative Disco, möglichst in Selbstverwaltung
der Jugendlichen und mit Auftrittsmöglichkeiten für örtliche
Bands.
2.Wir
befürworten die Durchführung regelmäßig stattfindender Projekttage
zu politischen, geschichtlichen, kulturellen und sonstigen
Themen. Die Projekttage sollten zu einer dauerhaften Institution
in Vreden heranwachsen. Wir erwarten uns hiervon nicht nur
eine Ermunterung privater Initiativen, sondern auch eine Stärkung
solcher Ansätze, die – neben einer eher beschaulichen Kulturbetrachtung
– besonderen Wert auf eine aktive Erarbeitung kultureller
Inhalte legt.
3.Wir
halten es für sinnvoll, das kulturelle Angebot Vredens bei
Gelegenheit auch im Austausch und in enger Abstimmung mit
den niederländischen und deutschen Nachbarkommunen zu gestalten.
4.Wir
treten ein für ein kommunales Kino in Vreden, das Besuchern
erlauben sollte, zu erschwinglichen Eintrittspreisen auch
Filme mit gehobenem Niveau sehen zu können.
(nach
oben)
Copyright:
OV Vreden, Juni 1999
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